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Di 16.04.2013 18:30 - Eisenacher Mosaik Teil II

                                     Vortrag Karl-Heinz Dietze

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Eisenacher Mosaik Teil II,

Vortrag von Karl-Heinz Dietze



Eine Fortsetzung des unterhaltsamen Spaziergangs durch das "Eisenacher Mosaik" gab es vom Vorstandsmitglied Karl-Heinz Dietze auf der jüngsten Veranstaltung des Eisenacher Geschichtsvereins.


Durch die ehemalige Judengasse, die seit 1825 den Namen Karlstraße trägt und durch die bis 1975 noch die Straßenbahn bimmelte, ging es weiter zum Marktplatz.

Der frühere Mittwochsmarkt ist auch heute noch die "gute Stube" der Stadt und hat viel gesehen und erlebt. Nachts um Zwölf Uhr aber - so sagt der Volksmund - greifen hier die Geister aus der Gruft der Georgenkirche nach denen, die über den Markt laufen.


Solche Geister gibt es natürlich heute nicht mehr und auch nicht mehr den "Jungfernstein", der dem neuen Pflaster weichen musste. Am Rathaus, einst Weinhaus, befinden sich noch die Eisenacher Elle und der Rest vom Pranger, an dem kleinere Sünder stehen mussten. Am Stammtisch im ehemaligen Weinlokal "Rodensteiner" wurden Henner und Frieder, die beiden Eisenacher Originale aus der Feder von Paul Hempel "geboren". Aber auch viele andere Persönlichkeiten der Weltgeschichte erblickten hier das Licht der Welt (z. B. Charlotte von Stein und Luise Göchhausen) oder lebten am Marktplatz (z. b. Helene von Orleans).


Weiter ging der Weg zur Georgenstraße 25, wo die interessierten Zuhörer erfuhren, dass sich hier 1784 Goethe bei der Frau Kommerzienrätin Kramer einmietete. Zuvor kam hier für ihn eine geheimnisvolle Kiste mit zerbrechlichem Inhalt aus Kassel an. Frau Kramer vermutete darin Porzellan. In Wirklichkeit handelte es sich um einen Elefantenschädel, an dem Goethe seine Forschungen im Zusammenhang mit seiner Entdeckung des menschlichen Zwischenkieferknochens betreiben wollte.


In der Weststadt angekommen erinnerte Dietze u. a. an einen aus Eisenach stammenden Atomspion und einen Mordfall in der Frankfurter Straße, an den sich noch so mancher Zuhörer erinnern konnte. Weniger bekannt ist die fieberhafte Suche nach Steinkohle in der Zeit von 1850 - 1856 in diesem Gebiet, die sich allerdings als Flop herausstellte.


Im Zeisiggrund, einem heute idyllischen Plätzchen, wo früher häufig Volksfeste stattfanden, endete Dietze seine Ausführungen.


Sabine Wagner und Helga Stange